Seit mehreren Stunden waren wir unterwegs. Die Sonne stand hoch am Himmel, als wir endlich am Ziegelofen an ankamen. Auf der Anhöhe blieben wir stehen. Moni wischte sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn und blickte in die Ebene hinab, über der die Hitze flimmerte. Unser Hund Pipsi ließ sich ins Gras gleiten, und blieb erschöpft liegen. Wir hatten den weiten Schulweg wieder geschafft. 30 Kilometer das war jeden Tag der Weg. „Du sollst nicht so viel trinken“, sagte ich zu Moni. „Du bekommst nur noch mehr Durst. Nicht war, Pipsi? „Ich weiß nicht, mein Hals ist wie ausgedörrt“, meinte meine Schwester und nahm noch einen kräftigen Schluck Wasser. „Ich bin so müde“ quengelte meine Schwester weiter. „Ich möchte am liebsten hier liegen bleiben und schlafen. „Das könnte dir so Passen! Hob, auf mit Dir! Du weißt genau, wir müssen arbeiten. Paletten zählen und die Schiebebühne in Bewegung bringen, auch müssen wir heute noch 4000 Ziegel brennen. Also stell Dich nicht so an, bewege Dich! Du weißt genau wie ich, dass es sonst Hiebe hagelt. Moni und ich wussten genau, wir mussten unser Arbeitspensum einhalten. Ansonsten kam unser alkoholkranker Stiefvater und dann gab es Prügel. Wir wünschten uns immer das jemand käme und uns mitnahm. Manchmal träumten wir uns einfach in eine Scheinwelt. Wir wären vertauscht worden, und wir müssten nur warten, bis unsere Eltern uns befreien würden. Wir wussten, dass das nicht Wahrheit war, aber so konnten wir es ertragen.
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